Bei einem Stromausfall des Netzversorgers sprang zunächst ordnungsgemäß die Notstromversorgung aus. Da aber das Netz des Elektrizitätsversorgungsunternehmens (EVU-Netz) nicht vollständig ausfiel, erhielt die Notstromanlage Netzwiederkehren und Netzeinsenkungen. Die Notstromanlage interpretierte dies als echte Netzwiederkehr und begann, automatisch selbstständig an das EVU-Netz zurückzusynchronisieren. Die erneute Netzeinsenkung während der Rücksynchronisierung konnte von der Notstromversorung nicht mehr richtig interpretiert werden, so dass die gesamte Anlage auf Störung ging. Durch den nun endgültigen Stromausfall und die Störung der Anlage war das Krankenhaus minutenlang ohne Strom.
Das Ereignis fand während der normalen Dienstzeit statt, so dass fachkundiges Betriebspersonal die Störung der Notstromanlage beenden und wieder in Betrieb nehmen konnte. Die Notstromanlage konnte das Krankenhaus mehr als eine Stunde bis zur Netzwiederkehr störungsfrei versorgen.
Eine Wiederkehr dieses Problems wird vermieden, indem die automatische Rücksynchronisierung der Anlage unterbunden und nur nach der Freigabe durch einen Fachmann der Betriebstechnik und nach der Rücksprache mit dem EVU die Rücksynchronisierung auf das stabile EVU-Netz gestartet wird.
Der Fachkommentar des CIRS-Team richtet sich an die Technischen Dienste der Krankenhäuser und regt zu folgenden Fragen an: Könnte das in Ihrem Krankenhaus auch passieren? Welche Maßnahmen haben sie gegebenenfalls getroffen?
