„Die Unfallchirurgie in Deutschland - unsere Verantwortung und Verpflichtung“
PresseDKOU
Fall des Monats Januar 2014

CIRS: Wendl-Tubus rutscht in Luftröhre

© ag visuell / Fotolia

Bei der Behandlung hatte sich unbemerkt ein „künstlicher Atemweg“ (Wendl-Tubus) in die Luftröhre eines Patienten verschoben, was bei diesem zu Atemnot führte. Durch rasches Handeln des zuständigen Personals konnte jedoch ein dauerhafter Schaden beim Patienten verhindert werden. Darüber berichtet die aktuelle Meldung des KH-CIRS-Netzes Deutschland.

Der verwendete Wendl-Tubus dient der Sicherung der oberen Atemwege und wird über die Nase eingeführt. Er reicht mit der Spitze bis zum Rachen und schafft somit eine freie Passage von Luft aus der Umgebungsluft in die Luftröhre.

Nachdem sich der Wendl-Tubus verschoben hatte, litt der Patient unter Atemnot. Das schnelle und kompetente Handeln der Pflegekraft und des Arztes wendete einen bleibenden Schaden ab. Mit der umgehend durchgeführten Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien) konnte der Tubus entdeckt und somit geborgen werden. 

Das CIRS-Team empfiehlt in seinem Fachkommentar die Verwendung neuerer Wendl-Tuben, bei denen eine Entfernung der Platte und somit die Aspiration des Tubus nicht möglich ist. Eine Konsequenz für die meldende Klinik liegt somit in der Anforderung, alle fehlerhaften Tuben aus dem Bestand zu entfernen und durch suffizientes Material zu ersetzen. Zudem stellt die Einlage eines Wendl-Tubus zur Sicherung des Atemwegs keine triviale Maßnahme hinsichtlich der Handhabung dar. Eine mögliche Konsequenz für die meldende Klinik könnte somit einerseits darin bestehen, die Mitarbeiter im Umgang mit Atemwegshilfen zu schulen und hinsichtlich möglicher Fallstricke zu sensibilisieren, und andererseits die Standards und Abläufe kritisch zu überdenken. 

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