„Die Unfallchirurgie in Deutschland - unsere Verantwortung und Verpflichtung“
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Wissenschaft

DGU würdigt Forschungsarbeiten aus Orthopädie und Unfallchirurgie

Auch in diesem Jahr hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Fach Orthopädie und Unfallchirurgie gewürdigt. Der DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Reinhard Hoffmann hat die Ehrungen heute auf der feierlichen Preisträgersitzung im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) verliehen. Dabei hatten die Ausgezeichneten auch Gelegenheit, ihre Studien und deren Ergebnisse in kurzen Vorträgen selbst vorzustellen.

Privatdozent Dr. Christian W. Müller von der Medizinischen Hochschule Hannover wurde mit dem Hans-Liniger-Preis 2016 der DGU geehrt. Die Auszeichnung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist mit 10.000 Euro verbunden. In seiner Arbeit „Osteosynthese 4.0“ zeigt der 43-jährige Forscher, wie eine neu entwickelte Formgedächtnis-Platte aus Nickel-Titan durch elektromagnetische Induktion so verändert werden kann, dass sie dauerhaft eine höhere Steifigkeit annimmt. Auf Basis dieser Ergebnisse können neue Osteosynthese-Techniken entwickelt werden, bei denen Implantate in ihrer Steifigkeit dem Heilungsverlauf individuell und ohne eine erneute OP angepasst werden. Damit könnten die Knochenheilung beschleunigt, Operationen eingespart und Komplikationen vermieden werden. Foto: © Intercongress

Dr. Eva Johanna Kubosch vom Universitätsklinikum Freiburg wurde mit dem Innovationspreis 2016 der DGU ausgezeichnet. Der Preis für diagnostische oder anwendungstechnische Neuerungen ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von DePuy Synthes gestiftet. In ihrer Arbeit „The trans-well coculture of human synovial mesenchymal stem cells with chondrocytes leads to self-organization, chondrogenic differentiation, and secretion of TGFβ“ hat sich die 32-Jährige damit auseinandergesetzt, unter welchen Bedingungen Stammzellen aus der Gelenkschleimhaut zur Knorpelregeneration beitragen können. Die Ergebnisse der Studie zielen auf die klinische Anwendung stammzellbasierter Knorpelersatz- und Regenerationsverfahren bei geschädigtem Gelenkknorpel ab und könnten zeitnah in die Versorgung von Patienten einfließen. Foto: © Intercongress

Dr. Markus Loibl vom Universitätsklinikum Regensburg wurde mit dem Reisestipendium 2016 der DGU geehrt. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro verbunden. Mit dem Preisgeld plant Dr. Loibl einen Aufenthalt am Department of Orthopaedic Surgery des General Hospital der University of California, San Francisco. Damit folgt er der Einladung des dortigen Klinikdirektors, Einblicke in dessen klinische und wissenschaftliche Arbeit zu erhalten. Gleichzeitig sollen im Rahmen des Stipendiums die bestehenden Kooperationen der DGU mit der Orthopaedic Research Society (ORS) und der Orthopaedic Trauma Association (OTA) weiter ausgebaut werden. Foto: © Intercongress

Dr. Markus Prause von der BG Unfallklinik Frankfurt am Main wurde mit dem Promotionspreis 2016 der DGU ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.500 Euro verbunden und würdigt die Dissertation des Wissenschaftlers an der Technischen Universität München. In seiner Arbeit untersucht Prause den Zusammenhang von Osteoporose und Medikamenten zur Vorbeugung magenschädigender Eigenschaften von Aspirin, Ibuprofen und verwandter Medikamente in der Akutschmerztherapie. Der 27-Jährige konnte auf zellulärer Ebene nachweisen, dass das Medikament Pantoprazol entgegen bisheriger Hypothesen als Nebenwirkung nicht Osteoporose verursacht, sondern im Gegenteil eine erhöhte Knochendichte zur Folge hat. Das Fazit: Der scheinbare Zusammenhang zwischen der Einnahme von sogenannten Protonenpumpenhemmern sowie einer verminderten Knochenqualität muss weiter erforscht werden. Foto: © Intercongress

 

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