„Die Unfallchirurgie in Deutschland - unsere Verantwortung und Verpflichtung“
PresseDKOU
AUC – Akademie der Unfallchirurgie

Die Kooperation mit der Bundeswehr vertiefen

Den Schulterschluss suchen: Prof. Dr. Florian Gebhard, Generalarzt Dr. Norbert Weller, Oberstarzt Prof. Dr. Christian Willy, Prof. Dr. Johannes Sturm, Frau Generalstabsarzt Dr. Erika Franke, Markus Blätzinger, Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Oberstarzt PD Dr. Kai Kehe (v.l.)

Zur offiziellen Eröffnung des neuen Sitzes der Geschäftsstelle der AUC – Akademie der Unfallchirurgie in München hat der AUC-Geschäftsführer Prof. Dr. Johannes Sturm die Kommandeurin der Sanitätsakademie der Bundeswehr Frau Generalstabsarzt Dr. Erika Franke empfangen. Mit ihr kam eine sechsköpfige Abordnung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Auf der Veranstaltung am 21. März 2016 betonten Vertreter der Unfallchirurgen und der Bundeswehr, dass sie ihre Partnerschaft künftig weiter vertiefen wollen.

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), sagte in seinem Grußwort: „Wir Unfallchirurgen tun sehr gut daran, mit der Sanitätsakademie der Bundeswehr den Schulterschluss zu suchen. Wir können viel voneinander lernen und Vieles gemeinsam entwickeln.“ Dr. Erika Franke bekräftigte in ihrer Ansprache ebenfalls, die bisherige Zusammenarbeit weiter zu verstärken, „um die Qualität der Einsatzversorgung mit den gewonnenen Erkenntnissen zu verbessern“. Dazu soll auch das neue Einsatzregister der Bundeswehr beitragen, das von der AUC seit Januar zunächst über zwei Jahre hinweg entwickelt wird. Das Register erfasst die Daten von Patienten am Ort ihrer Verwundung im Auslandseinsatz bis zu ihrer Aufnahme in einem Bundeswehrkrankenhaus in Deutschland. Dr. Franke sagte: „Das ist der erste Schritt auf dem Weg hin zu einem umfassenden sanitätsdienstlichen Register. Die DGU ist dabei mit ihrer großen Erfahrung für uns der passende Partner.“ Das TraumaRegister DGU® ist mit mittlerweile 32.000 Fällen pro Jahr das weltweit größte klinische Schwerverletztenregister.

Die Besonderheiten der Bundeswehr-Chirurgen
Im Anschluss erläuterten Generalarzt Dr. Norbert Weller von der Sanitätsakademie der Bundeswehr und Oberstarzt Prof. Dr. Christian Willy vom Bundeswehrkrankenhaus Berlin das Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzept der Einsatzchirurgie. Für die Bundeswehr sei es das Ziel, die interdisziplinären Kompetenzen ihres Sanitätspersonals mit hoher Qualität und Nachhaltigkeit zu entwickeln, sagte Dr. Weller. Dr. Willy beleuchtete die Weiterbildung für Militärchirurgen genauer: „Diese Ärzte erwerben gewisse Not-Kompetenzen in verschiedenen Disziplinen.“ Gefragt seien keine Generalisten, sondern vielmehr Spezialisten in der Notfallchirurgie.

Bericht aus dem Einsatz
Oberstarzt Prof. Dr. Benedikt Friemert vom Bundeswehrkrankenhaus Ulm meldete sich mit einer Videobotschaft aus dem Afghanistan-Einsatz zu Wort. Er stellte dar, warum ein breites Ausbildungsspektrum für Einsatzchirurgen dennoch unbedingt notwendig ist. „Im Unterschied zur zivilen Versorgung von Patienten, steht Chirurgen im Einsatz kein Backup zur Verfügung – wir müssen selbst in der Lage sein, kompliziertere Fälle selbst zu lösen.“ Er schlussfolgerte: „ATLS, DSTC, HOTT, IC – all die Weiterbildungskurse, die die AUC anbietet, sind auch und gerade für Chirurgen im Auslandseinsatz enorm wichtig.“

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