Die Untersuchung zeigt, dass „Base Deficit“ (BD) ein besserer Indikator des hypovolämen Schocks ist, als die aktuelle Schock-Klassifikation des Advanced Trauma Life Supports® (ATLS®), welche eine Kombination aus Herzfrequenz, systolischem Blutdruck und Glasgow Coma Scale verwendet.
Insgesamt wurden 16 305 schwerverletze Patienten der Jahre 2002 bis 2010 aus dem deutschen TraumaRegister DGU® identifiziert und anhand ihres BD-Wertes klassifiziert. Anschließend wurden ihre demographischen Daten, das Verletzungsmuster bzw. die Verletzungsschwere und der Bedarf an Blutprodukten analysiert.
Mit steigendem BD zeigte sich eine Zunahme der Verletzungsschwere, ein verlängerter Aufenthalt auf der Intensivstation und eine erhöhte Morbidität und Mortalität. Ebenfalls war ein steigender BD-Wert mit einem Abfall des Blutdrucks und einem erhöhten Bedarf an Blutprodukten assoziiert.
Im direkten Vergleich mit der aktuellen ATLS-Klassifikation scheint eine BD-basierte Klassifikation Patienten besser zu identifizieren, die eine Bluttransfusion oder sogar eine Massentransfusion benötigen.
Titel der Studie: „Renaissance of base deficit for the initial assessment of trauma patients: a base deficit-based classification for hypovolemic shock developed on data from 16,305 patients derived from the TraumaRegister DGU“
Autoren: Manuel Mutschler, Ulrike Nienaber, Thomas Brockamp, Arasch Wafaisade, Tobias Fabian, Thomas Paffrath, Bertil Bouillon, Marc Maegele und TraumaRegister DGU®
