Was als Idee auf der Zukunftswerkstatt der DGOU 2017 begann und mit der Zeit gereift ist, konnte nun offiziell in die Tat umgesetzt werden: Orthopäden und Unfallchirurgen haben sich am 12. Februar 2020 auf Einladung von Prof. Dr. Joachim Windolf und Projektkoordinatorin Anne Neubert über TraumaEvidence informiert sowie über Inhalte und Strukturen des Projektes ausgetauscht. Die Initiative legt ihren Fokus auf systematische Übersichtsarbeiten, die das verfügbare Wissen zu einem Thema sammeln, zusammenfassen und kritisch bewerten. Die Ergebnisse werden den Mitgliedern der Fachgesellschaften zur Verfügung gestellt und in Journals oder bei Cochrane publiziert.
Wie geht es nun weiter mit TraumaEvidence?
„Im ersten Schritt soll zunächst ein Reviewer Board aufgebaut werden, das sich mit der systematischen Analyse und Aufbereitung wissenschaftlicher Themen aus O und U befasst. Dabei beginnt die Arbeit mit Themen aus der Alterstraumatologie, auf die weitere Fragestellungen folgen“, sagt Anne Neubert. Primär liegt der Fokus auf Interventionsstudien. Dem Reviewer Board werden verschiedenen Cochrane Gruppen methodisch zur Seite stehen – allen voran die Cochrane Metabolic and Endocrine Disorders Group an der Uniklinik Düsseldorf. Für die nahe Zukunft ist geplant, Reviewer auszubilden und das Board zu besetzen, um mit der ersten systematischen Übersichtsarbeit (Systematic Review) zu starten. Interessierte können ihre Bewerbung direkt an das Koordinationsbüro von TraumEvidence schicken. Des Weiteren soll es einen Newsletter geben, der die neuesten Systematic Reviews im Bereich der Alterstraumatologie sowie Schwerpunktpublikationen aus O und U präsentiert. Dieser ist ab Ende März auf der Website der DGU abrufbar.
TraumaEvidence wird Teil der AG EbM der DGOU
TraumaEvidence bildet nun auch einen neuen Schwerpunkt unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (AG EbM). Prof. Dr. Tobias Renkawitz von der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg und Leiter der AG EbM unterstrich bei der Kickoff-Veranstaltung die Bedeutung des Projektes: „Die Arbeitsgemeinschaft evidenzbasierte Medizin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie existiert schon seit über einer Dekade und ich freue mich, dass wir mit TraumaEvidence aus Düsseldorf nun zukünftig einen weiteren außerordentlich wichtigen Schwerpunkt in der AG verankern“.
TraumaEvidence ist nun der sechste Arbeitsbereich der AG. Neben den „evidenzbasierten Kommentaren“ mit Vergabe des EbM-Preises auf dem DKOU hat die AG EbM mit der Initiative „Wissenschaftsmentoring“, dem Schwerpunkt "evidenzbasierte Registerauswertung", dem Projekt „evidenzbasierte Publikationen“ sowie dem Kursformat "evidenzbasierte Medizin in Orthopädie und Unfallchirurgie" fünf weitere starke Pfeiler, um das gesamte evidenzbasierte Expertenwissen in O und U zu bündeln. Der nächste Kurs „Evidenzbasierte Medizin in Orthopädie und Unfallchirurgie“ findet vom 24. bis zum 25. September 2020 in Frankfurt am Main statt.
