Die Arthrose – der Gelenkverschleiß – geht mit zunehmend starken Schmerzen einher, die oft eine sportliche Aktivität unmöglich machen. Immer mehr Menschen möchten jedoch auch im Alter aktiv bleiben. „Viele verbinden den Gelenkersatz mit der Hoffnung, später wieder Sport zu treiben“, sagt Professor Dr. med Klaus-Peter Günther, Kongresspräsident und Direktor der Orthopädischen Klinik am Universitätsklinikum Dresden. Dass diese Hoffnung nicht vergebens ist, konnte in der „Ulmer Arthrosestudie“ gezeigt werden. Viele ältere Menschen haben nach einem Gelenkersatz wieder Freude am Radfahren, Wandern und Schwimmen entwickelt. Aktivitäten, die sie vorher jahrelang nicht mehr ausüben konnten. Auch Skifahren, Gymnastik, Tanzen, Golf oder Tennis (im Doppel) seien mit künstlicher Hüfte oder Kniegelenk möglich, wenn sie maßvoll betrieben werden, so Günther. Abzuraten sei grundsätzlich von Ballsportarten sowie von Einzeltennis, Turnen oder Joggen. Stürze und die starke Krafteinwirkung könnten hier das Kunstgelenk schädigen oder zur Implantatlockerung führen.
Wichtig ist eine gute Vorbereitung. „Die Patienten benötigen geeignetes Schuhwerk und sie sollten sich langsam aufwärmen. Die Belastung sollte allmählich gesteigert und die Schmerzgrenze nicht überschritten werden“, sagt Professor Dr. med. habil. Hajo Thermann, ATOS Praxisklinik Heidelberg. Außerdem sollten die Patienten ihre Belastungsgrenzen kennen.
Ein guter Trainingszustand ist vor allem bei einem Kniegelenkersatz wichtig, da dieses Gelenk erst durch Bänder und Muskeln stabilisiert wird. Patienten mit künstlichem Gelenkersatz sollten sich regelmäßig in die Kontrolle eines Orthopäden vor Ort begeben. „Als kompetenter Facharzt wird er den Patienten bei entsprechenden Auffälligkeiten beraten und die erforderlichen Untersuchungen und Behandlungen veranlassen“, so Dr. med. Siegfried Götte, Kongresspräsident und Präsident des Berufsverbands der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dies gilt insbesondere beim Verdacht auf eine Implantatlockerung oder eine Infektion. Thermann: „Dann ist Sport absolut tabu, bis der Verdacht geklärt ist.“ Ansonsten können Patienten noch viele Jahre Sport treiben. Ein frühzeitiger Verschleiß des Kunstgelenks ist bei moderater sportlicher Betätigung nicht zu befürchten, versichert Günther.
Pressekontakt DKOU:
Pressearbeit
Anne-Katrin Döbler, Christina Seddig
Pressestelle DKOU 2011
Pf 20 11 30, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931 442
Fax: 0711 8931 167
E-Mail: Seddig(at)medizinkommunikation.org
Internet: www.dkou.de