PresseDKOU
Preisverleihung

Oskar Medizinpreis 2014 geht an Tobias Renkawitz

© Thomas Oberländer

Der mit 50.000 Euro dotierte Oskar Medizinpreis der Berliner Stiftung Oskar-Helene-Heim, einer der höchstdotierten Medizinpreise in Deutschland, wurde in diesem Jahr dem Mediziner PD Dr. Tobias Renkawitz von der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg, Bad Abbach für seine wegweisenden Forschungen zum Thema „Verbesserung von Qualität und Patientensicherheit beim elektiven Hüftgelenkersatz“ verliehen.

PD Dr. Renkawitz hat eine neue, computer-assistierte Operationstechnik entwickelt, bei der das künstliche Hüftgelenk über einen besonders muskelschonenden Zugangsweg für jeden Patienten individuell ausgerichtet an der jeweiligen per-sönlichen Anatomie und Biomechanik eingesetzt wird. Die Operationsmethode ermöglicht eine besonders exakte Anpassung der künstlichen Gelenkkomponenten nach dem “Schlüssel-Schloss-Prinzip”: Vergleichbar mit dem exakten Ineinanderpassen eines Sicherheitsschlüssels in einem Sicherheitsschloss bilden bei der neuen Operationstechnik alle Teile des künstlichen Hüft¬gelenks eine biomechanisch-dreidimensional optimierte Einheit. Patienten erreichen nach der Operation dadurch schnell Schmerzfreiheit, eine hohe Beweglichkeit und Belastungsfähigkeit im Alltag.

Derzeit werden jährlich mehr als 200.000 künstliche Hüftgelenke in Deutschland implantiert. Die häufigste Frühkomplikation ist die Ausrenkung (Luxation). Betroffene Patienten empfinden diese Komplikation wie einen Bruch des Oberschenkelhalses – sie erleiden ausgeprägte Schmerzen und sind schlagartig immobil. „Die Ergebnisse der Forschungsarbeit von Herrn Dr. Renkawitz haben zum fundamentalen Verständnis beigetragen, wie und warum nicht optimal positionierte Kunstgelenke nach der Operation zu Schmerzen, verringerter Gelenkbeweglichkeit, Ausrenkungen, vorzeitigem Verschleiß und Lockerung führen können“, sagt Professor Dr. Joachim Grifka, der Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg am Rande der Preisverleihung in Berlin.

PD Dr. Renkawitz leitet die Arbeitsgruppe „Patientenindividuelle Endoprothetik” an der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg/Bad Abbach. Seine Idee: Patienten beim künstlichen Knie-und Hüftgelenkersatz eine Versorgung zu ermöglichen, die der persönlichen Anatomie und Biomechanik entspricht, größtmögliche Sicherheit bietet und postoperativ eine optimale Funktion gewährleistet. Seine Arbeiten haben wesentlich zur Optimierung des operativen Zugangsweges, zur sicheren Platzierung der Implantate, zur Reduktion von Komplikationen, zu einer schnellen postoperativen Rehabilitation und zur Optimierung des individuellen Nutzens für die Patienten beigetragen. Mit der Verleihung des mit 50.000 € dotierten Oskar Medizinpreises  würdigt die Berliner  Stiftung Oskar-Helene-Heim die wissenschaftliche Qualität dieser hochrangig publizierten Forschungen zur Qualitätsverbesserung des elektiven Hüftgelenk Ersatzes und fördert mit dem Preisgeld weitergehende Forschungen.

„Alle eingereichten Bewerbungen um diesen Medizinpreis waren hochklassig. Die Jury hat sich für die Verleihung dieser besonderen Auszeichnung für die Forschungen von Herrn Dr. Renkawitz von der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg entschieden, da sie in besonderem Maße die Anforderung der Ausschreibung erfüllen“ begründet  das Jurymitglied Frau Univ.-Prof. Dr. med. Andrea Meurer, Ärztliche Direktorin der Orthopädischen Universitätsklinik Fiedrichsheim, die Entscheidung der Jury. Weitere Mitglieder der Jury für den Oskar Medizinpreis 2014 waren Prof. Dr. Thorsten Gehrke (ENDO-Klinik Hamburg), Prof. Dr. Marcel Jakob (Universitätsspital Basel), Prof. Dr. Werner Siebert (Vitos Orth. Klinik Kassel) und Prof. Dr. Reinhard Windhager (Orth. Klinik der Universität Wien). 

Die Verleihung des Oskar Medizinpreises 2014 erfolgte durch den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Prof. Dr. Bertil Bouillon, im Rahmen der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) am 28. Oktober 2014 in Berlin.

Quelle: Pressemitteilung der Oskar-Helene-Heim-Stiftung

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