Wie wollen Sie sich aufstellen und wie bringen Sie Ihre Stimme in der DGOU ein?
Prof. Dr. Tobias Renkawitz: Wir sind schon seit mehr als zwei Jahren innerhalb beider Forumsgruppen im engen Austausch. Jetzt gilt es, uns im neuen Forum Mittelbau als starke Gemeinschaft aufzustellen. In einer initialen Phase werden wir die Leitung des fusionierten Gremiums deshalb noch paritätisch
übernehmen und gleichzeitig mit gemeinsamer Projektarbeit den Staffelstab an die nächste Generation weitergeben. Veränderungen bieten dabei immer eine Chance für positive Weiterentwicklungen.
Prof. Dr. Mario Perl: Das FOURMit ist innerhalb der DGOU bereits im geschäftsführenden Vorstand vertreten, was der Weitsichtigkeit des DGOU-Vorstandes inklusive der Generalsekretäre und Präsidenten zu verdanken ist. Damit hat die zahlenmäßig größte Gruppierung der Orthopäden und Unfallchirurgen in Deutschland, vom Facharzt bis zum Oberarzt, bereits eine hörbare Stimme innerhalb der Fachgesellschaft. Perspektivisch und abschließend wollen wir uns im Vorstand der DGOU fest etablieren, analog zum Jungen Forum O und U.
Welche inhaltlichen Schwerpunkte wollen Sie in den nächsten zwei Jahren setzen?
Perl: Mithilfe einer Umfrage haben wir ermittelt, dass Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zunehmende Arbeitsverdichtung und Entlastung von arztfremden Tätigkeiten, beispielsweise durch den Einsatz von Physician Assistants, sowie der Erwerb von Führungskompetenzen inklusive
Fertigkeiten im Klinikmanagement in unserer Zielgruppe sehr zentral sind. Diese Themenschwerpunkte haben wir bereits auf dem VSOU-Jahreskongress und dem DKOU 2018 aufgegriffen und werden sie sicher in der zukünftig nun gemeinsamen Zusammenarbeit weiter vertiefen.
Renkawitz: Dass derzeit 5.000 Arztstellen in deutschen Krankenhäusern unbesetzt sind, spüren wir aktuell auch in unserem Fach deutlich. Wir brauchen deshalb zusätzlich zu den Lösungen schon erwähnter Themen Konzepte zur Arbeitszeitsteuerung und zur wirksamen Entlastung von Bürokratie
im Klinikalltag mit Konzentration auf die eigentlichen medizinischen Herausforderungen in O und U. Solche Konzepte möchten wir im FOURMit fördern und in unserer Fachgesellschaft etablieren.
Brauchen Sie noch Verstärkung?
Dr. Gerhard Achatz: Wir wollen weiter wachsen und unsere Präsenz verstärken, um uns für die Interessen unserer Zielgruppe in den Fachgesellschaften und nach außen schlagkräftig einzusetzen. Wir freuen uns deshalb, wenn sich möglichst viele Fach- und Oberärzte mit Ideen zukünftig aktiv einbringen. Engagierte Kolleginnen und Kollegen sind im neuen FOURMit also sehr willkommen.
PD Dr. Christian Merle: Unsere Forumsteilnehmer wollen wir im Rahmen regelmäßiger Arbeitstreffen und einem Newsletter über aktuelle Projekte und Entwicklungen informieren und mit ihnen gemeinsam Lösungskonzepte für relevante Themen schaffen.
Das Interview führte Susanne Herda.

