„Bei überlastungsbedingten Sportverletzungen handelt es sich um eine sukzessive Schädigung von muskuloskelettalen Strukturen, die aus dem Zusammenspiel mechanisch bedingter Mikrotraumen und einer fehlgeschlagenen Heilungsreaktion resultiert“, sagt Juniorprofessor Dr. rer. nat. Matthias W. Hoppe von der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig und Mitglied des Komitees Prävention der GOTS. In der Folge könne es zu einer progressiven Schädigung des betroffenen Gewebes kommen, das nicht nur zu einer reduzierten Leistungsfähigkeit der Athleten und Athletinnen, sondern zu weiteren Sportverletzungen führen könne.
Zu den häufigsten überlastungsbedingten Sportverletzungen zählen auch im Fußball die Sehnenerkrankungen sowie Stressreaktionen und -frakturen, wobei die untere Extremität am häufigsten betroffen ist. Da überlastungsbedingte Verletzungen lange Zeit ohne oder nur mit minimalen Symptomen verbunden sind, trainieren die Sportlerinnen und Sportler oft weiter und nehmen an Wettkämpfen teil. „Um dies zu vermeiden, ist es für das Trainer- und medizinische Funktionsteam wichtig herauszufinden, welche Trainingsbelastungen mit welchen muskuloskelettalen physiologischen oder pathophysiologischen Gewebereaktionen und -anpassungen assoziiert werden können“, sagt Hoppe, der an der Universität Leipzig als Beauftragter für Spitzensport tätig ist. Mit diesem Wissen könne mittels Belastungs- und Beanspruchungsmonitoring und ergänzender Funktionsdiagnostiken das Training individuell angepasst und weiter optimiert werden.
Für den bestmöglichen Trainingserfolg bedarf es allerdings einer engen Zusammenarbeit zwischen den Athleten, Trainern und Trainingswissenschaftlern sowie Medizinern und Physiotherapeuten. Wie sich Beanspruchung genau messen und überwachen lässt und wie die Parameter trainingswissenschaftlich analysiert werden, kann im Artikel „Zur WM in Katar: Überlastungsbedingte Sportverletzungen im Profifußball aus trainingswissenschaftlicher Sicht“, erschienen im November-Newsletter der GOTS, nachgelesen werden.

